Gewinnspiele

Unterhaltungsshows im Privatfernsehen schaue ich nie. Ich kann mit dieser Unterhaltungsform nichts anfangen. Krimiserien oder Filme mag ich lieber, aber bei den Shows wird mir schnell langweilig oder es setzt das Fremdschämen ein, wenn sich Menschen gewollt oder ungewollt vor der Kamera zum Deppen machen oder bloßgestellt werden ohne es selbst zu bemerken.

Vorgestern zappte ich durchs Programm und bin ein paar Minuten bei einer Show hängen geblieben, bevor der Werbeblock gezeigt wurde. Es wurde ein Gewinnspiel anmoderiert, dessen Gewinn mich ein wenig verwunderte. Der Hauptpreis: fünf Autos, drei Spielkonsolen und 5.000 Euro. Für eine Person.
Ich dachte, ich hätte da irgendwas falsch verstanden und habe nochmal genauer hingehört, aber scheinbar hatte ich mich nicht getäuscht. Ein einziger Gewinner bekommt fünf Autos, drei Spielkonsolen und das Geld.

Es gibt manche Dinge, bei denen schüttele ich einfach den Kopf. Was macht das für einen Sinn? Lasse ich nicht lieber neun Menschen gewinnen als nur einen einzigen? Was macht denn der Gewinner mit dem Fuhrpark und den Konsolen? Der wird doch garantiert mindestens vier Autos und zwei Konsolen verkaufen. Wieso lobt man solche Preise aus, das verstehe ich nicht. Auch jetzt noch, zwei Tage danach, denke ich, wie bescheuert denn diese Idee ist. Ich stelle mir vor, wie der Redakteur zum ersten Mal bei seinen Vorgesetzten von der Idee geschwärmt hat. „Ich hab’ da eine großartige Idee! Wir kriegen ja vom Sponsor fünf Autos, drei Konsolen und die Kohle, und den ganzen Kram hauen wir an eine einzelne Person raus!“ Und der Chef: Ja klar, super Idee, machen wir! – Ich komme aus dem Kopfschütteln nicht heraus.

Wahrscheinlich verstehe ich das nicht, weil ich schon den Inhalt der Sendung langweilig finde und mich für die Menschen schäme, die da vor der Kamera hampeln. Wenn mir das gefallen würde, wäre wahrscheinlich auch der schwachsinnige Gewinn ein Grund für mich, teueres Geld für eine SMS oder einen Anruf auszugeben.