Wäre es eine Idee, mich mal an einem Blog zu versuchen? Ich schreibe gerne und glaube, dass ich ein bisschen Talent habe. Und selbst wenn nicht, ändert das nichts an Punkt 1: ich schreibe gerne. Viele Menschen posten Fotos in sozialen Medien, berichten von ihren Kochkünsten oder teilen ihre Hobbybilder mit der Welt, die daran mehr oder weniger interessiert ist. Warum soll das nicht auch mit Texten funktionieren? Klar, Bilder sind einfacher und schneller zu erstellen, und im Gegensatz zu Fotos verlangt ein Blog auch dem Konsumenten mehr ab. Vor allem mehr Zeit. Ein Bild ist schnell angeschaut und geteilt, einen Blog muss man lesen, und das kann mitunter ein paar Minuten dauern.
So in der Art waren meine Gedanken vor mehr als einem Jahr. Das Resultat: ich habe mich für den Blog entschieden und dagegen, meine Fotos weiterhin mit der Öffentlichkeit zu teilen. Ich habe die Bilder von allen Plattformen unwiderruflich gelöscht und teile schon seit mehr als vier Jahren keine Fotos mehr in der Öffentlichkeit. Auch wenn nur sehr wenige Menschen meinen Blog lesen, bereue ich die Entscheidung nicht. Klar, mit Fotos hatte ich in der Prä-Blog-Ära mehr Erfolg, wenn man Erfolg in Klickzahlen oder in Kommentaren messen will. Wie gesagt: Fotos sind schnell und einfach zu konsumieren. Da ist es kein Wunder, dass sie auch mehr Reaktionen hervorrufen. Aber mehr Spaß habe ich mit meinem Blog. Viele meiner Beiträge wurden nur sehr wenige Male gelesen, der ein oder andere Beitrag hat niemanden angelockt. Aber auch das ist für mich okay. Denn ich schreibe in erster Linie für mich und nicht für andere. Wenn es anderen gefällt, gut. Wenn nicht, auch gut. Mir gefällt es. Mehr muss nicht sein.
Verdammt. Mehr als ein Jahr. Und eine ganze Reihe an Beiträgen innerhalb dieser Zeit. Wenn ich selbst in meinem Blog stöbere, kann ich mich nach wie vor an jeden einzelnen erinnern, und an die Situation, in der ich ihn geschrieben habe. Eine schöne Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Welt für einen Moment zu reduzieren und innezuhalten.
Ich mache auf jeden Fall weiter. Auch wenn’s keiner liest. Denn es bedeutet mir selbst etwas. Noch genau so wie am ersten Tag.