Nach den letzten arbeitsreichen Wochen geht nichts über ein Wochenende zuhause. Die freie Zeit genießen, an die frische Luft gehen, Menschenansammlungen vermeiden. All das geht unter der Woche nicht, deswegen nutze ich jede knappe Gelegenheit, um das am Wochenende nachzuholen.
Sehr gerne spaziere ich stundenlang über Feldwege und zwischen Plantagen entlang. Man trifft dort nur selten auf Menschen. Die meisten sind mit sich selbst und ihrem Hund beschäftigt, außer einem flüchtigen „Hallo“ muss man nichts sagen. Wenn überhaupt. Auch wenn mich manche deshalb unsympathisch finden, weil ich den Mund nicht auf bekomme. Das ist mir herzlich egal, denn in diesen seltenen Momenten geht es mir nur um mich. Und ich möchte dann nicht sprechen, manchmal ist mir schon ein genuscheltes Wort zu viel.

Man sieht die Natur, hört kleine Bäche plätschern und Vögel zwitschern. Rehe, Hasen, Füchse, Greifvögel, alle trifft man hier. Und vor allem kann man eins: die Seele baumeln lassen. Dazu gehört kein rekordverdächtiger Marsch, manchmal schlendere ich nur stundenlang vor mich hin. Und obwohl ich die Felder und Plantagen schon seit Jahrzehnten kenne, jeden Weg und jeden Trampelpfad schon unzählige Male gegangen bin, sehen sie an jedem Tag anders aus. Zum Seele baumeln lassen gehört auch ein Wechsel der Perspektive im wörtlichen Sinn. Ich lege mich auf den Rücken ins Gras zwischen den Apfel- oder Pflaumenbäumen und schaue in den Himmel. Bienen und Käfer um mich herum, den Blick auf die vorbeiziehenden Wolken gerichtet.

So kann man Wochenenden verbringen. Auf diese Art und Weise sammele ich Energie für die lästigen Tage zwischen Sonntag und Samstag. Leider sind es immer nur zwei.
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