Ein Platz am See reloaded

Bei diesen Rekordtemperaturen halte ich es nur am Wasser aus. Da ich diesmal nicht bis nach Holland fahren wollte, habe ich mich nochmal an meinen Geheimtipp-See gelegt. Heute jedoch war er nicht mehr so leer wie am letzten Wochenende und im letzten Sommer. Genau genommen waren so viele Leute da wie am letzten Wochenende und im letzten Jahr zusammen. Also etwa zehn in meinem direkten Umfeld.

Eine kleine Gruppe von drei Freunden fiel mir auf, weil sie ständig in meinen Hoheitsgewässern schwamm und mich damit auf Dauer doch ziemlich störte. Ich wollte aber nichts sagen, denn die drei teilten ein ganz schweres Schicksal. Einer hieß Alda, einer hieß Bruda und der dritte hieß Digger. Eltern können schon gemein sein. Sie stigmatisieren ihren Nachwuchs doch auf Lebenszeit mit solchen Namen. Der Weg von Digger ist doch schon vorgezeichnet. Erst Arbeitsamt, dann Hartz 4, dann RTL.

Jedenfalls flog Digger relativ unsanft ins Wasser, nachdem er zuvor einen Baum zu erklimmen versuchte, dessen Äste über den See ragten. Leider war der Ast seiner Wahl nicht kräftig genug um Digger ausreichend lange in Position zu halten. Das war allen Zuschauern bewusst, bis auf Digger. Die nächsten Sekunden waren für niemanden eine Überraschung, bis auf Digger. Erinnern Sie sich an den Wal, der sich in der Eröffnungssequenz vom Film „Per Anhalter durch die Galaxis“ aus luftigen Höhen zielstrebig in Richtung Erdmittelpunkt bewegt und dabei über das Leben philosophiert? So in etwa, nur ohne zu philosophieren. Bruda und Alda fanden das zum Schreien komisch. Digger weniger. Hat sich aber nichts getan, hatte ja den Rettungsring schon dabei.

Jesses, ich mache mir Sorgen um unsere Zukunft.

Wenn meine Hoheitsgewässer also wieder belagert werden, dann hoffe ich doch sehr dass es beim nächsten Mal hübsche Bikinimädchen sind. Auf deren Namen bin ich dann gespannt.